Umittelbar nach der Geburt bekommt der Hund die Erstmilch, das sogenannte Kolostrum. Die Muttermilch ist relativ fett- und eiweißreich. Fette können die Welpen sofort ab der Geburt gut verdauen, da von Anfang an das fettspaltende Enzym Lipase in der Bauchspeicheldrüse und im Magen gebildet wird. Die Aufnahme ist von großer Bedeutung, die Milch der Mutter beinhaltet die perfekte Zusammensetzung aus Vitaminen, Spurenelementen, Mineral- und Nährstoffen. Der Welpe bekommt natürliche Aminosäure, Mineralien, Vitamine, Enzyme und Wachstumshormone. Der Immunstatus des jungen Hunden ist aber auch von dem Gesundheitszustand der Mutter abhängig. Sollte der Zustand der Mutter auf eine mangelhafte Ernährung hinweisen, bedeutet es für den Welpen einen schlechten Start in das Leben. Der Welpe kann somit kein stabiles Immunsystem aufbauen, bleibt sein Leben lang anfällig für Infektionen, Krankheiten aber auch er bleibt in der Entwicklung auf der Strecke.
Ein Welpe sollte 5 Wochen lang von der Mutter mit der Milch versorgt werden, danach findet eine Zufütterung statt. Der gesamte Organismus des heranwachsenden Hundes sollte nach und nach mit natürlichen Nahrungsmitteln in Kontakt kommen.
Ab der 8. Woche lässt die Mutter ihre Kinder noch kaum ihre Milch trinken. So, ab jetzt sind Sie gefragt. Die Portion sollte schon aus 80% tierischen Produkten und 20% Gemüse/Obst bestehen. Die Rationen sollten fein püriert oder mit Wasser aufgequollen sein (sonst ist es das für den jungen Organismus viel zu schwer zu verdauen). Leider viele Hundebesitzer ernähren ihre Welpen mit industriellen Fertigfutter, was schon zu hohen Anteil an Kohlenhydraten aufweist, dann geben Sie noch natürliche Kohlenhydrate in Form von Möhren, Äpfeln, Reis u,ä. dazu. auweia! Kohlenhydratabbauende Enzyme werden bei Welpen in den ersten 3 bis 4 Monaten so gut wie gar nicht produziert.
Eine übermäßige Zufuhr von Kohlenhydraten kann somit nicht verdaut werden und führt leicht zu Magen-Darm-Problemen. Problematisch an industriellen Futter ist auch, dass viele Nährstoffe bei der Herstellung zerstört werden und automatisch der Verlust mit Chemie ausgeglichen wird (auf dem Etikett: Zusatzstoffe). Zudem weiß man nicht, was in dem Futter wirklich enthalten ist. Eine 100% Information über die Zusammensetzung fehlt.
Die Menge des Futters sollte mit dem Hund zusammen wachsen und sich an dem Körpergewicht orientieren. Am Anfang ist es gar nicht notwendig, einen speziellen Welpenfutter (Marketing) zu kaufen. Der Welpe bekommt nämlich schon in seinem ersten Lebensjahr eine größere Menge Nahrung als ausgewachsener Hund und wird automatisch mit allen Nährstoffen besser versorgt. Wichtig ist vor allem, den Hund gleich artgerecht zu ernähren, er befindet sich in der Wachstumsphase, lernt auf neue Erreger adäquat zu reagieren, sein Immunsystem bildet sich…
Die Menge des Futters wächst anfangs mit dem Hund zusammen. Als Orientierung:
- 2. bis 6. Lebensmonat: Menge an Futter= ca. 5-6% des Körpergewichts
- 6. bis 9. Lebensmonat: Menge an Futter= ca. 3-4% des Körpergewichts
- 9. bis 12. Lebensmonat: Menge an Futter= ca. 3% des Körpergewichts-
- Ab dem 12. Lebensmonat: Menge am Futter = ca. 2-3% des Körpergewichts
In den ersten 6 Monaten hat der Welpe durch die enorme Wachstums- und Entwicklungsphase einen etwa doppelt so hohen Energiebedarf, wie ein erwachsenes Tier mit der gleichen Körpergröße. Danach sinkt er im Verhältnis zur sich verlangsamenden Wachstumsgeschwindigkeit.
Ich empfehle, sich an den %-en Anteil des Endgewichts zu orientieren:
- bis der Junghund ca. 40% seines Endgewichts erreicht hat, benötigt er den 2-fachen Erhaltungsbedarf eines erwachsenden Tieres, bezogen auf sein Körpergewicht
- danach das 1,6-fache
- wenn der Hund ca. 80% seines zu erwartenden Gewichts erreicht hat, benötigt er nur noch das 1,2-fache des Erhaltungsbedarfs
In jedem Fall sollte eine übermäßige Energieversorgung, besonders bei großwüchsigen Rassen, vermieden werden! Die Größe eines jeden Hundes ist genetisch festgelegt. Durch eine übermäßige Energiezufuhr über die Nahrung kann allerdings die Wachstumsgeschwindigkeit beeinflusst werden, sodass bei einer Überversorgung der Hund schneller seine Endgröße erreicht. Das hat zur Folge, dass sich die Knochen zwar in der Größe ausbilden, aber die Stabilität ist nicht mehr so gegeben, es kann zu Skelettmissbildungen, Deformationen kommen. Des weiteren eine Knochenwachstumsstörung kann durch eine übermäßige Zufuhr von Calcium sein. Es besteht zwar vor allem bis ca. zum 6. Lebensmonat ein erhöhter Calciumbedarf, der aber durch sowieso erhöhte Nahrungsmenge und einem Calcium/Phosphor-Verhältnis von 1,5 : 1, abgedeckt wird.
Im Alter von 4-5 Monaten wird der Welpe langsam zum Hund. Es beginnt mit den Zähnen. Der junge Hund wechselt vom Welpen- zum Dauergebiss. Aufgrund der dadurch entstehenden Schmerzen, verhält er sich ein wenig kränkend. Bekommt oft Durchfall, Fieber, das Zahnfleisch kann gerötet und geschwollen sein. Ein Verlangen auf harten Gegenständen herum zu kauen verschafft ihm Erleichterung. Bieten Sie ihm gekühlte Knorpelstücke oder große Knochen.
In dieser Zeit benötigt der Körper auch eine Vielzahl von Nährstoffen (Vitamine, vor allem mehr Phosphor und Calcium aber in einem richtigem Verhältnis zueinander). Eine übermäßige Zufuhr von Calcium kann zu Knochenwachstumsstörungen führen. Der Bedarf können Sie durch eine abwechslungsreiche, natürliche Fütterung decken. Durch eine erhöhte Nahrungsaufnahme wird der Bedarf erfüllt und somit das Calcium-Phosphor-Verhältnis von 1,5:1 optimal abgedeckt. Nach der Zahnung wachsen die Hunde langsamer und somit können die Tagesrationen dann auch wieder reduziert werden.
Das erste Lebensjahr ist wichtig, in dieser Zeit wächst der Organismus am stärksten, allerdings bei Welpen großer Hunderassen sollten Sie darauf achten, dass, das Tier nicht zu viel Energie am Tag aufnimmt. Die Knochen wachsen sonst schneller als die Muskulatur und das Bindegewebe es zulassen. Gerade bei großen Rassen, kann es daraus zu schweren gesundheitlichen Problemen kommen.
Ich empfehle Ihnen den Welpen natürlich und artgerecht zu ernähren. Die Nahrung sollte frei von allen möglichen Zusatzstoffen sein, Kohlenhydratanteil sollte nicht 10% der Gesamtenergie überschreiten. Für eine individuelle Beratung nehme ich mir gerne Zeit. Sie erreichen mich telefonisch, per WhatsApp oder auch über das Kontaktformular.